Elektromobilität 2021 – ein Ausblick

Elektromobilität 2021 – ein Ausblick

22. Februar 2021 | Veröffentlicht von: Janine Conradi
Ob Elektro-Transporter oder E-Auto: Elektromobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein Trend, der hinsichtlich hoher CO2-Emissionen Hoffnung macht. Grund für den enormen Anstieg der CO2-Konzentration sind unter anderem 1,3 Milliarden Kraftfahrzeuge weltweit, davon ca. 1 Milliarde Pkws. Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2035 auf 2 Milliarden ansteigen. Dieser Entwicklung möchte die Bundesregierung entgegenwirken. Dazu schafft sie Anreize und Fördermöglichkeiten, um das Wachstum der E-Mobilität voranzutreiben.

Entwicklung der Elektromobilität

Rückblick 2020

Die E-Mobilitätsbranche verzeichnete in den letzten Jahren ein konstant positives Wachstum. Alleine im Jahr 2020 erfolgten 2,9 Millionen Pkw-Neuzulassungen, davon waren rund 194.000 vollelektrisch angetrieben. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Neuzulassungsanteil an Elektro-Pkws nahezu verdreifacht – das entspricht einer Steigerung um 206,8 Prozent. Und auch die Klimabilanz profitiert durch den steigenden Anteil an neuzugelassenen E-Autos: So sanken die durch Fahrzeuge verursachten CO2-Emissionen im Jahr 2020 um durchschnittlich 11 Prozent auf 139,8 g/km (Vgl. 2019: 157,0 g/km).

Ausblick der nächsten Jahre

Aktuelle Prognosen des Center of Automotive Management (CAM): Auch in diesem Jahr wird ein moderates Wachstum der Zulassungen für Elektrofahrzeuge in Deutschland erwartet. Demnach wird ein Neuwagenabsatz an Elektro-Pkws von ca. 480.000 für das Jahr 2021 prognostiziert. Bei voraussichtlich 3,3 Millionen neuzugelassenen Fahrzeugen insgesamt entspricht das einem Anteil von 15 Prozent. Bis zum Jahr 2025 soll der E-Fahrzeuganteil der Neuverkäufe bereits auf 27 Prozent ansteigen.

Die Förderung für Elektroautos führt zu Marktwachstum: Der starke Anstieg der Neuzulassungen von E-Autos ist unter anderem auf die Förderung der Bundesregierung sowie dem beschlossenen Konjunkturpaket für einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur zurückzuführen. Steigende Ladeleistungen, gepaart mit kürzeren Ladezeiten, werden immer wichtiger.

Auch Solaranlagen spielen eine immer größere Rolle: Der mit PV-Anlagen produzierte Solarstrom kann verbraucht, gespeichert und/oder in das öffentliche Netz eingespeist werden. Gerade das Thema „Eigenverbrauch“ spielt für viele Betreiber eine zentrale Rolle. So lassen sich beispielsweise Elektroautos mit selbst produziertem Strom emissionsfrei aufladen.

Innovative Technologien der Elektromobilität

SALD-Technologie

Seit einigen Jahren forschen das Fraunhofer-Institut und The Netherlands Organisation (TNO) an Batterien, die größere Reichweiten und kürzere Ladezeiten ermöglichen. Aus der heutigen Lithium-Ionen-Technologie (Li-Ion) entwickelten sie die innovative „Spatial Atom Layer Deposition“ (SALD) Technologie. Für die Massenfertigung der neuen SALD-Methode wurde eine eigene Firma gegründet – die SALD B.V.. Der CEO des Unternehmens verkündete eine erste Anwendung des innovativen Akkus voraussichtlich für den Zeitraum 2022/2023.

SALD-Batterien bieten vor allem für Elektroautos ganz neue Chancen. Reichweiten von 1.000 Kilometern – teilweise sogar bis 2.000 Kilometern – sind mit einer vollen Ladung möglich. Zusätzlich soll die Ladezeit etwa fünfmal schneller sein, verglichen zu aktuell verbauten Batteriezellen. So wären Elektroautos in zehn Minuten zu etwa 80 Prozent geladen.

Prototypen mit XFC-Ladetechnik

Am 19.01.2021 stellte das israelische Unternehmen Storedot einen fertigen Akku-Prototypen, basierend auf der XFC-Ladetechnik für die Massenproduktion vor. Der Akku soll innerhalb von fünf Minuten vollgeladen sein. Bereits vor ca. sechs Jahren hat das Unternehmen auf der CES 2015 einen Smartphone-Akku präsentiert, der innerhalb von zwei Minuten volle Ladekapazitäten aufweist. Drei Jahre später erfolgte dann die Präsentation der Schnellladetechnik für E-Autos. Bis heute wurde die Akkutechnologie weiter optimiert, sodass kürzere Ladezeiten und dementsprechend längere Reichweiten erzielt werden können.

Elektromobilität und Förderungen

Förderung von Elektroautos

Bund und Länder wollen durch verschiedene Fördermöglichkeiten den Verkauf von Elektrofahrzeugen weiter antreiben. Sie verfolgen das Ziel, CO2-Emissionen durch den Einsatz regenerativ erzeugten Stroms zu verringern.

So ermöglicht das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung bei der Neuanschaffung eines Elektroautos – den sog. Umweltbonus (bis voraussichtlich 2025). Durch die neue Innovationsprämie wird der Anteil des Bundes an der Förderung verdoppelt.

Nachfolgend eine beispielhafte Übersicht der Kaufprämie mit Bundes- und Herstelleranteil:

Bundesanteil Herstelleranteil Kaufprämie
Batteriefahrzeug
(bis 40.000 EUR
Listenpreis)

6.000 EUR

(bisher 6.000 EUR)

3.000 EUR

9.000 EUR

(bisher 6.000 EUR)

Batteriefahrzeug
(über 40.000 EUR
Listenpreis)

5.000 EUR

(bisher 2.500 EUR)

2.500 EUR

7.500 EUR

(bisher 5.000 EUR)

Um eine Förderung durch das BAFA zu erhalten, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Unter anderem muss sich das Elektro-Auto auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge befinden. Des Weiteren darf die Erstzulassung bei Antragsstellung maximal ein Jahr zurückliegen. Eine ausführliche Auflistung aller Voraussetzungen finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Von der Innovationsprämie profitieren:

  • Neuwagen (mit einer Zulassung ab dem 03. Juni 2020)
  • Gebrauchtwagen (mit erstmaliger Zulassung ab dem 4. November 2019 oder später und Zweitzulassung nach dem 03. Juni 2020)

Neben den verschiedenen Fördermöglichkeiten sind Elektroautos zehn Jahre von der KFZ-Steuer befreit. Außerdem ist das Laden beim Arbeitgeber nicht als geldwerter Vorteil zu versteuern.

 

Förderung von Wallboxen

Die Bundesregierung bietet ebenfalls Fördermöglichkeiten für private Wallboxen an, beispielsweise durch die KfW-Bank mit einem Zuschuss von 900 € pro Ladestation. Wichtig ist, dass die Wallboxen auf der Liste der förderungsfähigen Ladestationen aufgeführt sind und eine Leistung von 11 Kilowatt liefern. Außerdem müssen sie Ökostrom beziehen, zum Beispiel aus einer eigenen PV-Anlage. Gefördert werden Eigenheimbesitzer, Mieter und Vermieter. Zu beachten gilt, dass ein Kauf erst nach Antragsstellung stattfinden darf. Die Auszahlung erfolgt beim Nachweis einer erfolgreichen Installation der Ladestation. Außerdem: Die verschiedenen Bundesländer ermöglichen ebenfalls diverse Förderprogramme für den Kauf und die Installation privater Ladestationen.

 

>>> Nachtrag <<<

Aktuell ist eine Förderung durch die KfW-Bank nicht mehr möglich. Die Fördermittel, die aus Mitteln des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanziert wurden, sind ausgeschöpft.

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Fazit

Elektromobilität und ihre Chancen

In den nächsten Jahren wird die E-Mobilitätbranche weiter an Zuwachs gewinnen. Ein Trend, der steigenden CO2-Emissionen entgegenwirkt und zur Verbesserung der Klimabilanz beiträgt. Fördermöglichkeiten und neue Akku-Technologie spielen dabei eine zentrale Rolle.

Auch für uns, als Spezialist für Solartechnik, ist Elektromobilität ein wichtiger Faktor auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und einer umweltschonenden Lebensweise. Wir sind der Meinung: Ein Elektroauto fährt erst dann emissionsfrei, wenn die Batterie mit Hilfe erneuerbarer Energien geladen wird.

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