Frau lädt Elektroauto an Wallbox

Wallbox

30. Juni 2023 | Lesedauer: 15 Minuten

Elektromobilität ist die Zukunft! Immer mehr Menschen fahren ein Elektroauto, Hybrid-Auto oder Plug-In-Hybrid-Auto. Um E-Mobilität jedoch massentauglich zu machen, fehlt es bislang an flächendeckender Ladeinfrastruktur. Ein Ansatz, um diese Herausforderung zu lösen, besteht in der Installation von sogenannten „Wallboxen”, ob privat oder gewerblich. Das Thema rund um Wallboxen bietet großes Potenzial, das Leben einfacher, effizienter und klimafreundlicher zu machen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über Wallboxen wissen müssen.

Was ist eine Wallbox?

Die Bezeichnung „Wallbox” stammt eigentlich aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Wandkasten” oder „Wandladestation”. Charakteristisch für die Wallbox ist tatsächlich ihre Wandmontage. Denn viele andere Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind üblicherweise am Boden montiert. Dennoch ist der Begriff „Wallbox” in keiner Norm definiert. Stattdessen umfasst er ein Spektrum, das von einfachen Ausführungen bis hin zu smarten Ladeanschlüssen reicht.

Zwischen Energie- und Mobilitätswende

Im Zuge der Energiewende haben Wallboxen stark an Bedeutung gewonnen. Die Anzahl an Elektrofahrzeugen nimmt – auch per Gesetzt – von Jahr zu Jahr zu auf den Straßen. Dazu kommt, dass immer mehr Privathaushalte, aber auch Firmen, ihre Stromversorgung mit einer eigenen Photovoltaikanlage selber in die Hand nehmen wollen. In diesem Umfeld bietet die Wallbox großes Potenzial. Denn zum einen sorgt das Gerät für komfortables Laden und zum anderen – insofern überhaupt vorhanden – für eine höhere Eigennutzung und damit bessere Rendite der eigenen Solaranlage.

Wie funktioniert eine Wallbox?​

Nachdem Sie von der Arbeit kommen, parken Sie Ihr E-Auto in der Garage und nutzen Ihre Wallbox, um den Akku des Fahrzeugs wieder aufzuladen. So kann das Fahrzeug bequem über Nacht angeschlossen sein, sodass Sie am nächsten Morgen wieder die maximale Reichweite des Elektrofahrzeuges nutzen können.

Aufbau und Bestandteile

Unter dem Gehäuse befindet sich die zentrale Elektronik der Wallbox. Wenn das Gerät nicht an einer Wand angebracht werden kann, ist ein Standfuß oder eine Aufhängevorrichtung notwendig, bei Befestigung an einer Holzwand feuerfestes Material. Weiterhin zählen zu den Komponenten privater Wallboxen ein bis zwei Ladekabel sowie eine entsprechende Kabelhalterung. Genauso gehören Stecker bzw. Steckdose zu den elementaren Komponenten.

Diebstahlschutz

Mithilfe verschiedener Sicherheitsmechanismen lässt sich die Wallbox gegen Diebstahl schützen. Möglichkeiten zur rechtmäßigen Authentifizierung oder Autorisierung sind vor allem dann sinnvoll, wenn sich das Gerät nicht in einer abschließbaren Garage befindet. Um das Ladekabel zu schützen, bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit, die Ladekabel-Halterung mittels einer Schutzvorrichtung abzuschließen. Ein Zugriff von Dieben und Vandalen auf die Wallbox kann durch einen abschließbaren Installationskasten verhindert werden. Ist die Ladestation abschließbar, lässt sie sich nur mit einem Schlüssel oder einem RFID-Chip benutzen.

Wallbox für PV-Überschussladen nutzen

Erzeugt die Solaranlage Strom, der nicht im Haus verbraucht wird, kann der PV-Überschuss zum Laden des E-Fahrzeuges genutzt werden. Dieses Verfahren wird PV-Überschussladen oder auch solares Überschussladen genannt. Es gibt verschiedene Arten von PV-Überschussladen. Verbreitet sind PV-Überschussladen ohne Ansteuerung, PV-Überschussladen über Freigabesignal und PV-Überschussladen mit dynamischer Ansteuerung. Diese Verfahren stehen nicht nur Privatpersonen zur Verfügung. So gibt es auch PV-Überschussladen für Unternehmen.

Einphasiges und dreiphasiges Laden

Wallboxen laden entweder einphasig oder mehrphasig, das bedeutet einphasig und dreiphasig. Bei einphasigem Laden fließt der Strom lediglich durch einen Leiter bzw. Strang. Dabei kann das Auto mit 230 Volt/20 Ampere bzw. mit 4,6 kW geladen werden. Bei dreiphasigem Laden können 400 V/32 A bzw. zwischen 11 und 22 kW oder sogar bis zu 43 kW genutzt werden. Daraus ergibt sich, dass dreiphasiges Laden wesentlich schneller ist. Vorteilhaft an einphasigem Laden ist, dass der Ladevorgang im Fall von PV-Überschussladen früher in Gang gesetzt werden kann. Besonders praktisch ist es, wenn bei einer automatischen Phasenumschaltung beide Vorzüge miteinander kombiniert sind.

Konnektivität und Kommunikation

Heutzutage sind zahlreiche Wallboxen smart, also internetfähig, oder verfügen über andere Kommunikationsmöglichkeiten. Die Bedienung und Steuerung über ein Smartphone kann den Umgang mit der Ladebox noch effizienter machen. Zu den verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten, mit denen die Geräte ausgestattet sind, zählen zum Beispiel:

  • WLAN
  • Bluetooth
  • LTE
  • Powerline
  • RS485
  • Modbus

Zur Protokollierung und Aufzeichnung von Ladevorgängen können MID-Stromzähler genutzt werden. Dies ist zum Beispiel notwendig für die Abrechnung gegenüber mehreren Benutzern, dem Finanzamt oder dem Arbeitgeber. Auch für statistische Auswertungen und Kostenübersichten werden solche Daten verwendet.

Wallbox mit Lastmanagement

Beim Lastmanagement von Wallboxen wird in der Regel zwischen statischem und dynamischem Lastmanagement unterschieden. Das statische Lastmanagement zeichnet sich dadurch aus, dass hier eine Gesamtleistung für alle vorgesehenen Ladepunkte festgelegt wird. Je nach Bedarf wird diese Gesamtleistung auf die zu ladenden Elektroautos verteilt.

Das dynamische Lastmanagement versucht die Energieeffizienz hingegen aktiv zu optimieren. So wird kontinuierlich der aktuelle Stromverbrauch des Gebäudes erfasst und anhand dessen errechnet, wie viel Leistung für das Laden der Elektroautos in dem jeweiligen Moment bereitgestellt werden kann. Durch das flexible Verfahren des dynamischen Lastmanagements kann das Strompotenzial des Hauses effizienter genutzt werden.

PV und Wallbox für Ihr Eigenheim

Sie interessieren sich für eine Wallbox und oder eine Solaranlage und möchten auch von den vielen Vorteilen profitieren? Wir sind Photovoltaikexperte mit jahrelanger Erfahrung und unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben. Wir begleiten Sie von der Beratung, über die Planung bis hin zur Realisierung Ihres Photovoltaik-Projektes. Sprechen Sie uns gerne an.

Wallbox mit 11 oder 22 kW Ladeleistung?

Bei der Auswahl einer neuen Wallbox stellt sich unmittelbar am Anfang die Frage nach der Ladeleistung. Wie viel Kilowatt werden von dem Elektroauto benötigt, um optimal zu laden? Hier gibt es in der Regel zwei Varianten: Wallboxen mit 11 kW Ladeleistung und Geräte mit 22 kW Ladeleistung.

Im Privatbereich sind 11 Kilowatt in der Regel ausreichend. Auf der bürokratischen Seite gilt es zu beachten, dass eine Wallbox ab einer Ladeleistung von 3,7 kW seit dem 21. März 2019 laut § 19 in der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden muss. Sie sind also anmeldungspflichtig. Dementsprechend muss auch eine Wallbox mit 11 kW angemeldet werden.

Wallboxen ab 12 kW – also auch Geräte in der gängigen Leistungsklasse von 22 kW – sind hingegen genehmigungspflichtig. Das bedeutet, dass die Wallbox vom Stromanbieter genehmigt werden muss. Was heißt das? Hier muss geprüft werden, ob das Stromnetz des Hauses für den Betrieb ausgelegt ist. Gibt es Anpassungsbedarf, muss der Betreiber dies auf eigene Kosten erledigen, bis die Wallbox schlussendlich installiert werden darf.

Außerdem ist zu klären, wie viel Leistung ein Elektroauto verarbeiten kann. Ist das E-Auto mit 22 kW vielleicht bereits überlastet? Durch das Laden mit besonders viel Leistung kann die Lebensdauer der Batterie im Fahrzeug negativ beeinflusst werden. Diese verschiedenen Anhaltspunkte führen am Ende zur richtigen Entscheidung.

Alle Informationen auf einen Blick:

11 kW 22 kW
Für Privatbereich Für Gewerbebereich
Anmeldung beim Netzbetreiber Genehmigungspflichtig
Elektroauto kann Leistung verarbeiten 22 kW Onboard-Ladegeräte nur in vereinzelten Elektroautos vorhanden

Wallbox Förderung und Zuschüsse

Damit die Mobilitätswende gelingt, muss auch die Ladeinfrastruktur in entsprechendem Umfang ausgebaut werden. Um einen Anreiz für eine Investition in Wallboxen zu setzen, gibt es verschiedene Einrichtungen, die ein solches Vorhaben mit einem finanziellen Zuschuss fördern. In diesem Bereich gibt es sowohl deutschlandweite Förderprogramme als auch regional beschränkte Förderungen. Wichtig zu beachten ist, dass viele Förderungen bereits vor dem Kauf beantragt und bestätigt werden müssen. Informieren Sie sich im Folgenden über verschiedene Förderungen für Wallboxen.

KfW Förderung für private Wallbox

Zwischen November 2020 und Oktober 2021 haben über 800.000 Privathaushalte, Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) eine Förderung von 900 Euro erhalten. Möglich gemacht wurde die Förderung durch das Förderprogramm 440 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Durch diese Initiative wurden insgesamt 900.000 private Wallboxen installiert. Nachdem der Fördertopf allerdings erschöpft war, hatten viele die Hoffnung, dass dieser wieder aufgestockt wird. Bisher gab es von der KfW keine weiteren Fördermöglichkeiten und Zuschüsse.

Regionale Förderprogramme: Nordrhein-Westfalen

Auf regionaler Ebene gibt es beispielsweise in Nordrhein-Westfalen eine attraktive Förderung für Wallboxen. Mit neuer Erneuerbare-Energien-Anlage (EE-Anlage) wie etwa einer Photovoltaikanlage können Privatpersonen bis zu 1.500 Euro erhalten. Anhand verschiedenster Kriterien können Sie ermitteln, wie viel Förderzuschuss Ihnen letztendlich gewährt werden können. Auf der Plattform „Elektro Mobilität NRW” finden Sie weitere Informationen.

Regionale Förderprogramme: Baden-Württemberg

Auch in Baden-Württemberg ist es als Privatperson oder Unternehmen noch möglich, eine Förderung zu erhalten. Wer die Voraussetzung erfüllt, eine Solaranlage zu besitzen, kann sich über einen Zuschuss von 500 Euro für eine Wallbox freuen. Bei der l-Bank können Sie sich über die Details zum BW-e-Solar-Gutschein informieren.

Wallbox Förderung durch Stadtwerke und Kommunen

Sucht man im Internet nach Fördermaßnahmen für Wallboxen, werden immer wieder auch Stadtwerke und Kommunen aufgeführt. Denn wer dort seinen Strom beziehen möchte, dem wird – je nach Region – eine Förderung in Aussicht gestellt. Ein Besitzer eines Elektroautos, der zu Hause über eine eigene Wallbox verfügt, ist womöglich aus Sicht eines Energieversorgers ein lukrativer Kunde. Insofern gelten diese Angebote nur bedingt als reguläre Fördermaßnahmen und sind vielmehr als Kundenbindungsprogramme zu verstehen.

Worauf sollte bei einer Wallbox geachtet werden?

Es gibt eine große Auswahl an Wallboxen auf dem Markt. Dabei gilt es unterschiedliche Leistungsklassen, Montage- und Installationsweisen, aber auch Eigenschaften und Funktionen zu unterscheiden. Welche Zusammenstellung passt am besten zu mir? Worauf muss ich bei der Konfiguration meiner Wallbox achten?

Diese Fragen sollten Sie vorab klären

Bevor Sie eine Wallbox kaufen, ist es sinnvoll, sich über eine Reihe von Fragen ein paar Gedanken zu machen. Schließlich gibt es diverse Faktoren, die es bei dieser Anschaffung zu beachten gilt. Dazu zählen:

  • Ist ein für Ihr Auto leicht zugänglicher Installationsort wie Garage, Stellplatz oder Carport verfügbar?
  • Ist ein Starkstromanschluss vorhanden?
  • Wie viel Ladeleistung wird benötigt? 11 oder 22 kW?
  • Welche Ausstattung wird gewünscht? Smart oder nur digital?
  • Wie soll die Wallbox montiert werden? Freistehend oder an der Wand?
  • An welchem Standort soll die Wallbox montiert werden? Im Innen- oder Außenbereich?
  • Ist die Wallbox im bestehenden Versicherungsschutz enthalten oder muss dieser erweitert werden?
  • Welche Länge soll das Ladekabel haben? Soll es fest eingebaut oder lose sein?
  • Wird ein Ladestecker mit Typ-1- (Standard in Asien) oder Typ-2-Anschluss (EU Standard) benötigt?
  • Soll ein Dienstwagen abgerechnet werden? Falls ja, ist ein MID-Zähler relevant.

Haben Sie sich mit den vorangegangenen Fragen vertraut gemacht, können Sie gut informiert ins Beratungsgespräch mit einem Solarteur in Düsseldorf bzw. einem Fachbetrieb in Ihrer Heimat gehen. Viele Begriffe und Unterscheidungen werden Ihnen dann bereits bekannt vorkommen.

Wallbox Checkliste

Bei der Wahl der richtigen Wallbox möchte man keine großen Fehler machen. Idealerweise soll das Gerät der Wahl mit möglichst vielen vorteilhaften Eigenschaften ausgestattet sein. Damit Sie bei der Konfiguration kein wichtiges Feature vergessen, gibt es im Folgenden eine Wallbox Checkliste von uns:

  • Installation durch qualifizierte Elektrofachkraft ✔
  • Anmeldung bzw. Genehmigung bei Netzbetreiber ✔
  • Abrufbare Konformitätserklärung ✔
  • Kabelmanagement mit Steckergarage ✔
  • Schaltbare Verriegelung des Ladekabels (Diebstahlsschutz) ✔
  • Integrierte DC-Fehlerstromerkennung bzw. Fehlerstrom-Schutzschalter (FI- Schalter) ✔
  • Möglicher Zugriff über Smartphone-App ✔
  • Kompatibilität der Schnittstellen (bei PV-Einbindung) ✔
  • Minimaler Stand-by-Verbrauch und komplettes Ausschalten ✔

Von A wie Anmeldung bis Z wie Zugriff enthält die Checkliste alle wichtigen Aspekte, die Sie im Kaufprozess beachten sollten. Schließlich soll die Investition in eine Ladestation einen echten Mehrwert für Sie liefern.

Vorteile einer Wallbox im Überblick

Sie wissen nicht genau, welchen konkreten Effekt die Nutzung einer eigenen Wallbox für Sie haben kann? Dann führen Sie sich die Vorteile einer Wallbox in aller Ruhe vor Augen. Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Pluspunkte einer Wallbox aufgelistet:​

Schnell laden

Wallboxen sind extra dafür konzipiert, Elektroautos optimal mit Strom zu versorgen. Auch die Geschwindigkeit des Ladens ist auf den Akku des E-Autos angepasst. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Haushaltssteckdose lädt die Wallbox bis zu fünfmal schneller. Während die Haushaltssteckdose mit 2,3 kW lädt, ist die Wallbox dazu in der Lage, das Auto mit bis zu 11 kW zu versorgen. Bei besonders hohem Bedarf gibt es sogar Modelle mit 22 Kilowatt. Je nach Gerät, gelingt es der Wallbox, eine komplette Ladung in zwei bis drei Stunden durchzuführen.

Sicher laden

Die Wallbox ist durch einen separaten Stromkreis an die Immobilie angeschlossen. Dies schützt die Stromleitungen im Haus. Überhitzungen oder gar Kabelbrand wie sie durch das Laden eines Elektroautos an einer Haushaltssteckdose entstehen können, lassen sich mit Wallboxen einfach vermeiden: Tritt eine Störung auf, wird die Ladung unterbrochen.

Zusätzliche Sicherheit gewährt – wenn verbaut – der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter). Dieser sorgt dafür, dass Nutzer keinen Stromschlag bekommen können. Bei defekten Leitungen oder feuchten Kontakten besteht andernfalls das Risiko für Stromschläge.

In den 11 Stunden, die ein Ladevorgang an Zeit benötigen würde, ist die Steckdose viel zu großen Belastungen ausgesetzt. Außerdem schont der optimale Stromzufluss durch die Wallbox auch den Akku des Fahrzeugs. Durch spezielle Schutzmaßnahmen sowie die Eignung für den Outdoor-Gebrauch gewährleistet die Wallbox ein sicheres Laden.

Kostengünstig laden (+ optional: Wallbox Förderung)

Die Investition in eine Wallbox bringt den Vorteil mit sich, dass sich dadurch die laufenden Kosten für das Elektroauto reduzieren. Anstatt öffentliche Ladestationen zu einem höheren Stromtarif aufsuchen zu müssen, können Sie den preiswerteren eigenen Hausstrom nutzen. Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit lassen sich noch einmal deutlich steigern, wenn Sie den Wallbox-Strom aus den Erträgen einer eigenen Photovoltaikanlage beziehen.

Ein weiterer Vorteil von Wallboxen besteht darin, dass – zumindest regional – Investitionen in diese Technologie gefördert werden. Auch verschiedene Bundesländer, Kommunen oder Stadtwerke bezuschussen die Anschaffung einer Ladestation mit einem bestimmten Geldbetrag. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Kapitel über Wallbox Förderung.

Umweltfreundlich laden

Häufig ist es nicht nur die Fahrweise, die zum Kauf von Elektroautos motiviert. Auch die Möglichkeit, emissionsfrei Auto fahren zu können ist ein entscheidendes Argument. Im Gegensatz zu einem Benziner, dessen Kraftstoff auf einem fossilen und bei Verbrennung CO-2-Emissionen abgebendem Rohstoff basiert, lässt es sich mit einem Stromer klimaneutral von A nach B fahren.

Wird dem Fahrenden ein niedriger Akku-Stand angezeigt, kann dieser das E-Auto mit Hilfe einer Wallbox wieder aufladen. Vorteilhaft ist, dass der Besitzer der Wallbox frei entscheiden kann, woher er den Strom bezieht. Als umweltbewusster Mensch beispielsweise könnte der Wallbox-Besitzer seinen Strom über einen grünen Stromtarif oder sogar über eine selbst betriebene Solaranlage beziehen.

Wallbox steigert Immobilienwert

Wer seine Immobilie mit einer oder vielleicht sogar mehreren Wallboxen ausstattet, erhöht den Nutzen dieser Immobilie und macht sie fit für die Zukunft. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Investition in die Modernisierung auch den Wert der Immobilie steigen lässt. Schließlich ist das Gebäude dadurch für das Zeitalter der Elektromobilität gerüstet. In Zukunft werden immer mehr Mieter das Vorhandensein einer Ladeinfrastruktur erwarten. Daher lohnt es sich für Eigentümer, allerdings auch für Mieter, in private Wallboxen zu investieren.

Wallbox Kosten

Wenn Sie eine Wallbox bei einem Solarteur oder Photovoltaik Shop kaufen, fallen Kosten für Produkt und – im Fall einer Installation – für die Dienstleistung an. Zu den ausschlaggebenden Faktoren für die Höhe der Kosten zählen Leistung (z. B. 11 oder 22 kW), Hersteller, Umfang an Funktionen und Features sowie die Montage der Wallbox. Die Höhe der Montagekosten hängt auch von der Entfernung zwischen Stromzähler und Installationsort ab. Durch eine staatliche Förderung können die Kosten allerdings gesenkt werden. Für den Fall, dass die Wallbox mit einer Solaranlage kombiniert werden soll, gilt es zusätzlich die Kosten für die PV-Anlage zu berechnen. Um Übersicht zu schaffen, eignet sich am besten ein Beispiel aus der Praxis. Die folgende Beispielrechnung gibt mithilfe einzelner Kostenpositionen aus einem Praxisbeispiel einen optimalen Überblick über die Kosten einer Wallbox.

Wallbox Kosten Beispiel: Produkt und Montage

Sie interessieren sich für eine Wallbox und wissen nicht genau, mit welchen Anschaffungskosten zu rechnen ist? Aus der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, welche Kostenpositionen in einem Wallbox Angebot – erstellt von einem Solarteur – enthalten sind und welcher Gesamtpreis letztendlich anfällt. Im Preis ist alles abgedeckt, was benötigt wird, damit die Wallbox einsatzbereit an Ihrem Wunschort montiert wird. Dabei handelt es sich um eine Wallbox von Growatt mit 11 kW Ladeleistung, ausgestattet mit einem Smart Meter.

Position im Angebot Preis
Growatt Wallbox Smart EV Charger 846 €
Growatt Smart Meter TPM 172,50 €
Ladestation Montage und Inbetriebnahme (Lohnkosten) 691,20 €
Anmeldung und Dokumentation Ladeinfrastruktur 410,55 €
Gesamtpreis (netto) 2.120,25 €
Gesamtpreis (brutto) 2.120,25 €

Wallbox Kosten Beispiel inkl. PV u. Speicher

Das Zusammenspiel aus Photovoltaik und Wallbox gilt als äußerst profitabel. Schließlich erhöht das Laden eines Elektroautos den Eigenverbrauch deutlich. Denn der selbst produzierte Solarstrom ist viel kostengünstiger als der reguläre Netzstrom. Das lässt die Rendite steigen, sodass sich die Investitionskosten schneller amortisieren. Für zusätzliche Energieeffizienz sorgt der Stromspeicher, der den Deckungsanteil am Gesamtverbrauch durch Solarstrom weiter erhöht.

In der folgenden Tabelle können Sie nachvollziehen, welche Positionen zu einem Angebot für eine 8,19 kWp Anlage gehören, das Solaranlage, Stromspeicher, Wallbox und deren Montage umfasst. Außerdem können Sie die Kosten für die Solaranlage mit Stromspeicher sowie für die Wallbox – jeweils mit Montage – aus der Tabelle ablesen.

Im Angebot enthalten? Ja / Nein
Solarmodule  
Batteriespeicher  
Wechselrichter  
Wallbox  
Montage und Installation  
Weitere Positionen  
Gesamtpreis  

Hier können Sie das Angebot für Wallbox mit Solaranlage und Stromspeicher in seiner Gesamtheit mit allen einzelnen Positionen und Preisen als PDF ansehen.

Fazit: Lohnt sich eine Wallbox?

Um die Frage zu beantworten, inwieweit sich eine Wallbox lohnt, können wir auf das kurz zuvor beschriebene Beispiel eingehen. Dass sich eine Wallbox lohnt, ergibt sich aus verschiedenen Gründen, die bereits im Kapitel “Vorteile einer Wallbox” behandelt worden sind. In diesem Abschnitt stehen nun die finanziellen Auswirkungen im Mittelpunkt.

Die 8,19 kWp Solaranlage mit Stromspeicher und Wallbox steht auf einem Dach eines Einfamilienhauses in Mettmann (Nordrhein-Westfalen). In dem Haus wohnen zwei Erwachsene und zwei Kinder. Ein Elektrofahrzeug steht vor der Tür. Die Datenauswertung zeigt, dass die Solaranlage mit Stromspeicher und Wallbox über einen Zeitraum von 25 Jahren eine jährliche Rendite von 9,18 Prozent erbringt. Damit hat sich die Investition nach 12,4 Jahren amortisiert. Insofern lohnt sich eine Wallbox – inklusive Solaranlage und Stromspeicher –, da sie den Verbrauch erhöht und auf diese Weise die Amortisationszeit verkürzt.

PV-Generatorleistung 8,19 kWp
Standort Mettmann (NRW)
Investitionskosten 24.188,47 €
Betrachtungszeitraum 25 Jahre
Gesamtkapitalrendite 9,18 %
Amortisationsdauer 12,4 Jahre
Vermiedene CO₂-Emissionen 2.512 kg/Jahr

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Gibt es auch Wallboxen für Duplexgaragen?

Ja, es gibt Wallboxen, die extra auf Duplexgaragen angepasst sind. Die Wallbox ist in diesem Fall nicht – so wie es dem Standard entspricht – an der Wand befestigt, sondern direkt an dem mobilen Boden. Durch ein flexibles Kabel ist die Wallbox für Duplexgaragen mit dem Hausnetz verbunden.

Wie gemeinsame Nutzung einer Wallbox in Mehrfamilienhaus organisieren?

Für den Fall, dass lediglich ein einziger Mieter innerhalb der Hausgemeinschaft eines Mehrfamilienhauses die Wallbox nutzt, wird die Ladestation einfach mit dem Stromzähler des Bewohners verbunden. Kommt es allerdings dazu, dass mehrere Hausbewohner das Gerät benutzen, gestaltet sich die Organisation ein wenig komplizierter. Denn dann muss eine Rechteverwaltung per RFID vorgenommen werden. Durch einen der Wallbox vorgeschalteten Stromzähler würde der Stromverbrauch separat abgerechnet werden können.

Was ist unter „Recht auf Wallbox“ zu verstehen?

Das Vorhaben eines einzelnen Wohnungseigentümers, sich eine Wallbox installieren zu lassen, kann durch die WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft) nicht unterbunden werden. Der Eigentümer muss jedoch dann auch die Kosten für Installation, Wartung etc. tragen. Auch ein Mieter hat Anspruch auf die Einrichtung einer Wallbox.

Habe ich als Mieter das Recht auf eine eigene Wallbox?

Ja. Auch als Mieter hat man Anspruch auf die Installation einer Wallbox. Die dafür anfallenden Kosten muss der Mieter jedoch selber tragen.

Wallbox selbstständig oder über Elektrofachbetrieb kaufen?

Wenn man selber kein Elektroniker ist oder über entsprechendes Fachwissen verfügt, sollte man für das Produkt einschließlich Installation bei einem Fachbetrieb anfragen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass der Betrieb für Wallbox und die Montage die Gewährleistung übernimmt. Treten zu einem späteren Zeitpunkt technische Probleme auf, kann man sich in diesem Fall an einen zentralen Ansprechpartner wenden, der weiterhilft.

Kann Elektroauto an Haushaltssteckdose geladen werden?

Experten raten aus Sicherheitsgründen davon ab, ein E-Auto an einer herkömmlichen Steckdose zu laden. Schließlich sind die Steckdosen sowie die dahinterliegenden Leitungen nicht auf eine derartig hohe Stromlast ausgelegt. Würde ein Elektroauto tatsächlich an einer solchen Steckdose geladen werden, würde es höchstwahrscheinlich zu gefährlichen Überhitzungen kommen.

Wie viel schneller lädt eine Wallbox im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose?

Ein E-Auto mit einer Wallbox zu laden, die über eine Ladeleistung von 11 kW verfügt, funktioniert fünfmal so schnell wie die Versorgung über eine Haushaltssteckdose dauern würde. Besitzt die Wallbox über 22 kW, geht es sogar bis zu zehnmal schneller.

Müssen auch mobile Wallboxen beim Netzbetreiber angemeldet werden?

Tatsächlich unterliegen auch mobile Wallboxen der Meldepflicht. Werden mobile Wallboxen regelmäßig mit über 3,7 kW Ladeleistung betrieben, müssen diese – genauso wie herkömmliche Wallboxen – beim Netzbetreiber angemeldet werden.

Ausnahme: Mobile Wallboxen, die an einer haushaltsüblichen Schukosteckdose angeschlossen werden, sind von der Meldepflicht ausgeschlossen.

Bei einer Ladeleistung von bis zu 22 kW liegt sogar eine Genehmigungspflicht vor.

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